3D Drucke nachbearbeiten – Stützstrukturen entfernen & Kanten entgraten

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Was kommt nach dem 3D drucken?

Ich werde oft gefragt, ob Teile aus dem 3D-Drucker direkt so verwendbar sind, wie sie aus dem Drucker kommen. Meine Antwort darauf ist klar: Kaum ein Teil lässt sich sofort nutzen, die eigentliche Arbeit beginnt erst nach dem Druck.

Um das zu verdeutlichen, habe ich zwei Beispiele herausgegriffen. Ich arbeite im Moment mit einem Creality Ender-3 V3 Plus und bin mit diesem Drucker sehr zufrieden. Als Material verwende ich PETG, das sich durch Robustheit, Flexibilität und eine höhere Temperaturbeständigkeit im Vergleich zu PLA auszeichnet.

Besonders bei komplexeren Formen brauche ich während des Druckens Stützstrukturen, die verhindern, dass Überhänge oder schwierige Geometrien in der Luft hängen. Diese Stützen sind zwar notwendig, müssen aber nach dem Druck entfernt werden, und genau das möchte ich hier zeigen.

Letzte Aktualisierung am 13.10.2025 um 10:18 Uhr / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Die Stützstrukturen bestehen aus dem gleichen Material wie das Modell. Der Slicer, also die Software, die den Druck vorbereitet, legt dabei Sollbruchstellen an, damit man die Stützen später leichter lösen kann. Trotzdem ist das Entfernen ein heikler Moment, da die Stützen fest mit dem Modell verbunden sind. Gehe ich dabei zu grob vor, können Ecken abbrechen oder dünne Wände reißen. Besonders spannend war bei einem Modell, das ich hier zeige, dass Stützen sowohl innen als auch außen nötig waren.

Das sah fast wie eine bizarre, futuristische Struktur aus. Ich beginne immer damit, größere Stützen vorsichtig mit den Fingern abzubrechen und arbeite mich von außen nach innen vor. Das Modell halte ich dabei stabil fest, um unnötige Belastungen an empfindlichen Stellen zu vermeiden. Hilfreich ist es, die Stütze leicht hin- und herzubewegen, bis sie an der vorgesehenen Stelle bricht. Bei feinen Bereichen oder wenn die Stützen sehr dicht am Modell anliegen, reichen die Hände nicht mehr aus. Dann greife ich zu Werkzeugen wie einer feinen Zange, einem Skalpell oder einem Seitenschneider.

Dabei muss ich besonders vorsichtig sein, denn ein scharfes Werkzeug birgt die Gefahr, zu tief ins Modell zu schneiden und mehr Material zu entfernen, als ich möchte.

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Das Verhalten hängt auch stark vom Material ab. PETG ist eher zäh und biegsam, sodass sich die Stützen gut bewegen lassen, aber manchmal nicht leicht brechen. PLA dagegen bricht schneller, ist aber spröder und splittert leichter.

Mit der Zeit entwickelt man ein Gefühl für die Eigenheiten der Materialien. Auch die Ausrichtung des Modells auf dem Druckbett ist wichtig, denn je nach Position entstehen mehr oder weniger Stützen. Mit einer klugen Ausrichtung lässt sich also Arbeit sparen. Nachdem ich die groben Stützen entfernt habe, bleiben fast immer kleine Grate oder Kanten übrig. Um diese sauber zu entfernen, nutze ich ein Entgratungswerkzeug. Im Gegensatz zu einem Messer sitzt die Klinge darin leicht beweglich im Griff, was die Arbeit kontrollierter macht und das Risiko verringert, ins Modell zu schneiden. Je nach Aufgabe verwende ich unterschiedliche Klingenformen: größere für lange, gerade Flächen oder kleinere für enge Radien und filigrane Stellen.

Ersatzklingen habe ich immer in verschiedenen Größen vorrätig, weil sie sich schnell abnutzen oder weil ich für unterschiedliche Bereiche unterschiedliche Formen brauche. Wenn ich das Entgratungswerkzeug benutze, setze ich die Klinge an einer Kante an und ziehe sie gleichmäßig entlang. So entferne ich nur eine hauchdünne Schicht Material, gerade so viel, dass die Kanten glatter und sauberer werden. Das Schöne daran ist, dass ich Stück für Stück arbeiten und sofort sehen kann, wo ich schon nachbearbeitet habe. Natürlich darf ich nicht zu tief schneiden, sonst riskiere ich, dass das Modell unbrauchbar wird und ich es komplett neu drucken muss.

Bei einem der gezeigten Modelle hätte das bedeutet, den Druck erneut über zwölf Stunden laufen zu lassen. Für große Flächen nutze ich lieber eine größere Klinge, für feine Details eine kleinere. Damit ist meine Arbeit in diesem Beispiel abgeschlossen. Ich habe gezeigt, dass der 3D-Druck nicht mit dem Herausnehmen des Teils aus dem Drucker endet, sondern dass die Nachbearbeitung ein entscheidender Schritt ist, um ein brauchbares und schönes Ergebnis zu erzielen.